Ich kann das!

Also ich habe sie regelmässig: Tage, an denen nun wirklich gar nichts so läuft, wie ich mir das so vorstelle. Ich bin ein Perfektionist und lebe ziemlich unfreiwillig mit zig detaillierten Plänen in meinem Kopf zu jedem Bereich meines Lebens. Pläne wie etwas abzulaufen hat, wann etwas erledigt werden muss, was in 2 Jahren genau passiert sein muss und natürlich nehmen diese Pläne niemals Rücksicht auf meinen Energiehaushalt und sind niemals, NIEMALS flexibel. “Chamer doch alles gliichziitig mache, keis Deng!”

Selbstverständlich erlebe ich aber (wie alle anderen auch) Tage, an denen nichts nach Plan läuft. Und dann geht’s mit meiner Laune und meinem Selbstbewusstsein meist schnurstracks bergab. Denn nicht etwa der Plan war dumm oder die Umstände blöd, nein ICH bin doof. Denn ich habe es ja nicht geschafft meine zig ToDos zu erledigen und abzuhäkeln. Nun stehen die Trillion ToDos noch immer da auf der Liste, lachen mich höhnisch aus und müssen erst noch neu geplant werden! Und….aber…. morgen ist doch auch schon durchgeplant! Wie soll das denn gehen? Nein, das GEHT NICHT! Und überhaupt, die Woche hat zu wenig Tage, der Wetterfritz hatte doch Sonne versprochen und warum hat die Putzfrau das Zahnglas schon wieder nicht geputzt?? Und  Kacke – der Nagellack bröckelt auch schon wieder.

Bis vor wenigen Jahren bin ich dann jeweils im Sumpf des #ichkannnix und #dieweltistgegenmich versoffen. Heute habe ich meine Strategie, wenn mir der Perfektionismus mal wieder einen Strich durch die Rechnung machen will:

1: Raus an die Luft
Reingeschlüpft in meine bequemsten Sneakers geht’s nach draussen. Egal ob Regen oder Sonne. Bei Regen müssen halt die Gummistiefel her (stehen immer bereit vorm Eingang). Und das für mindestens 30-60 Minuten.

2: Motivierende, bestärkende Musik
Wenn ich dann draussen laufe (das Schweizer ‘Laufen’ nicht das Deutsche, so sportlich bin ich leider auch nicht), dann immer mit aufmunternder Musik in den Ohren – für den Ohrendökti bestimmt in viel zu lauter Lautstärke. Meine Lieblingsmotivationsmusik ist zurzeit alles von Sia. Ich höre ihre Alben rauf und runter oder lasse auf Spotify den Sia-Radio laufen. Meine momentane musikalische Energiespritze ist Alive oder Cheap Thrills.

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3: Raus aus der Opferrolle
Wenn gerade nichts so läuft, wie ich es mir vorstelle, muss ich meine Gedanken in eine neue Richtung lenken und meine negative Energie rauslassen. Wenn ich also mit den Knöpfen im Ohr draussen laufe, dann lasse ich meiner Phantasie freien Lauf zu denjenigen Themen, die mich gerade beschäftigen. So Geige ich der unfreundlichen Bedienung von heute Morgen meine Meinung, erkläre meinem Chef mit Selbstbewusstsein warum mein Vorgehen das Richtige ist, läute bei meiner Nachbarin und stelle unmissverständlich klar, dass wir ihre Waschmaschine nur allzu gut in unserer Wohnung hören und dass sie das Waschen entsprechend am Sonntag ab sofort lassen soll. Das Dampfablassen hilft mir, mich aus der Opferrolle #mimimiichbinsoeinearme zu lösen und die Dinge wieder selbst in die Hand zu nehmen, denn #ichkanndas und #ichbinok.

Und meist fühle ich mich danach schon viel besser und habe den Scheisskerl, der mich runterzieht und mir das Gefühl gibt, nix zu können in seine Schranken gewiesen. Hau bloss ab, du Scheisskerl du! Dann organisiere ich mich neu und kann auch akzeptieren, dass der Tag nun halt nicht so gelaufen ist wie geplant. Dass das aber auch ok ist. Ich glaube viele Menschen haben einen solchen Scheisskerl, der sie verfolgt. Nur nicht aufgeben und ihm jedes Mal aufs Neue zeigen wo de Bartli de Moscht holt!

Ich würde gerne öfters so persönlich über die alltäglichen kleinen Hürden des Lebens schreiben. Keine Ahnung, ob es jemanden interessiert, haha! Aber es will aus mir raus, also mach ich’s.

-eure Sara

2 Kommentare

    1. Liebe Jacqueline
      Vielen Dank für deine Worte! Ich habe mich sehr darüber gefreut. Und ja, es fühlt sich richtig an, auch solche Beiträge zu schreiben. Da folgen bestimmt mehr. Ich wünsche dir eine tolle Woche!
      Liebste Grüsse
      Sara

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